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Mittwoch, 7. März 2007

Warten auf den Nikolaus - Waiting for santa




Warten auf den Nikolaus
In Luxemburg wurden und werden auch heute noch die Kinder zum Nikolaustag, am 6. Dezember, beschenkt.
Ich hatte als kleines Mädchen eine Lieblingspuppe, genannt „PEPPI“, aus Zelluloid, mit „richtigen“, blauen Augen und aufgemalter, silberblonder Ohrschneckenfrisur.
Jedes Jahr, ungefähr drei Wochen vor dem Nikolaustag, verschwand Peppi. Obschon ich jedes Mal eine große Suchaktion startete, und jeden im Haus mit Fragen nach ihr nervte, blieb sie verschwunden und ich war ziemlich traurig und grantig (wütend) deswegen. Auch meine Mutter konnte mich nur schwer trösten, versprach mir aber immer wieder, dass ich Peppi wohl bald in ihrem Puppenbettchen wieder finden würde. Ich sollte bloß schön brav sein, dann würde mir der Nikolaus helfen.
Das kam mir sehr rätselhaft vor, besonders da es jedes Jahr dasselbe Theater war!
Ich stellte die letzten Tage vor Nikolaus meine Pantoffeln vor die Tür und fand auch jeden Morgen eine kleine Süßigkeit drin. Nur keine Spur von Peppi! Hoffentlich würde der Nikolaus mich und meine Puppe nicht vergessen, denn sollte ich mir auch andere Geschenke wünschen, gegen Peppi würden sie nicht antreten können.
Voller Erwartung ging ich am 5. Dezember ins Bett. Ich wollte nicht einschlafen, damit ich den Nikolaus bei seinem Besuch in unserem Hause überraschen könnte. Schließlich fielen mir dann doch vor Erschöpfung die Augen zu. Am frühen Morgen war ich schon wieder wach, machte mir nicht die Mühe, mich anzuziehen, stürmte im Schlafanzug die Treppe hinab in die Küche (das war das einzige Zimmer, das frühmorgens beheizt war), und, oh Wunder, der ganze Esstisch war voller Geschenke und Süßigkeiten für uns drei Kinder. Aber das Schönste war das Puppenbettchen an meinem Essplatz, denn darin lag Peppi! Und wie war sie schön herausgeputzt! Neue Kleider hatte sie an, Strümpfe und Schuhe. Auch ihr Bettzeug war niegelnagelneu und neben dem Bettchen lagen noch weitere Kleidergarnituren, passend in den Farben genäht und gestrickt. Ich war sprachlos! Und so glücklich, dass ich einen langen Moment vergaß, nach anderen Geschenken zu schauen.
Meine Mutter hatte die ganzen Abende bis tief in die Nacht für Peppi genäht und gestrickt. Und jedes Jahr zu Nikolaus wurden Mama’s Augen ganz blank, wenn sie meine Freude über die Rückkehr von Peppi miterlebte.
gschrieben von LOLO (Luxembourg)

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