EIN SOKRATES-GRUNDTVIG2-PROJEKT FÜR EUROPA! Our project „Weblogs for Senior Learners – The Story of My Life“ places special emphasis on providing senior citizens with innovative learning pathways with the aim to make lifelong learning activities attractive.

Mittwoch, 7. März 2007

Feierabend


Feier@bend!?

Strümpfe stricken? Lätzchen umhäkeln? Sich aufopfern für die Lieben und nicht ganz so Lieben? Schluss mit dem masochistischen Unsinn und ran an den Speck beziehungsweise die Maus! Life long learning ist das Zauberwort, das aus Senioren blitzgescheite Omi`s und Opi’s machen wird, sofern sie es nicht schon sind. Die Forschung hat es an den Tag gebracht. Das Wissenspotential der ergrauten Köpfe ist beachtlich, es muss nur stimuliert und „downgeloadet“ werden. Aber jetzt mal ernsthaft: Neurowissenschaftler sind schon lange der Meinung, dass nur ein kleiner Teil unserer geistigen Leistungsfähigkeit genetisch programmiert ist und dass kein genereller Abbau im Alter erfolgt. Denkfähigkeit im Alter kann also unser Wohlergehen positiv beeinflussen. Gerontologen sind sich aber auch darüber einig, dass pathologische Alterungsprozesse nicht gestoppt werden, wohl aber hinausgezögert werden können.

Lebenslanges Lernen (gefordert ist gefördert) kann dazu eine Alternative sein und der EU-weite Feldversuch zum Thema wird das auch untermauern. Ökonomisch formuliert, heißt das, dass das Humankapital so lange wie nur irgendwie möglich erhalten bleiben sollte, damit das tradierte Wissen der kommenden Generation zur Verfügung gestellt werden kann.

Noch nie wurde so um Senioren gebuhlt wie heutzutage: staatliche, kommunale und private Träger überbieten sich mit Bildungsangeboten speziell für Alte (politisch korrekt: Senioren), dazu kommen noch eine Vielzahl von europäisch vernetzten Projekten und im Web gibt es Dutzende von Foren, die alle das Mantra der digitalen Technik herunterbeten: „drin sein ist cool“. Online sein bedeutet also mehr als „es wissen“, es bedeutet auch mithalten zu können, bedeutet der modernen Kommunikationstechnik nicht gar so wehrlos gegenüberstehen und, nicht zuletzt, bietet der Computer die Möglichkeit virtuelle Kontakte zu knüpfen, wenn die diesbezügliche Realität zu wünschen übrig lässt.

Das „Lebenslange Lernen“ kann also auch Freude machen, trotz einiger Probleme, die das Altern in petto hat /haben dürfte: Sozialwissenschaftler und Demografen schlagen Alarm, weil die biologische Altersgrenze sich beachtlich nach oben verschoben hat und der Gesetzgeber reagiert hektisch. Arbeitsfähige Senioren sollen in den Arbeitsprozess zurückgeführt werden, die Rente erst mit 67 ist bloß ein Kompromiss, geplant ist, Ältere erst mit 70 in den Feier@bend zu entlassen. Die Frage stellt sich, ob in Zukunft nur Multimorbide vorzeitig ihre Ruhe haben können.

Abschließend noch eine rezente EU - Information: Ein EU-Arbeitspapier mit dem wohlklingenden Namen „Strategie, Wachstum und Beschäftigung“ weist darauf hin, dass bis 2017 damit gerechnet werden kann, dass mehr ältere Arbeitnehmer für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden.Wir Senioren, von schlecht erzogenen Politikern auch „demografische Zeitbombe“ genannt, sind dabei uns für den künftigen Arbeitsmarkt fit zu machen z.B. durch die Teilnahme an einem der unzähligen Workshops oder am EU - gesponserten „Lebenslanges Lernen Forum.
geschrieben von HOLI (Luxembourg)

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