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Mittwoch, 7. März 2007

Annie - ein Name im Wandel der Zeit





Ein Name im Wandel der Zeit

Als ich geboren wurde, also vor einigen Jahren, hatten meine Eltern sich entschieden ihre Tochter „Annie“ zu nennen.

Mein Vater ging also zum Einwohnermeldeamt und wollte seine „Annie“
anmelden. Das allerdings war nicht so einfach; diesen Vornamen wollte der Beamte nicht annehmen, es sei ein Kosename, eine Verniedlichung und nur der Stamm-Name Anne, also ohne „i“, würde angenommen werden. Mein Vater beugte sich dem damaligen Amtsschimmel und seither bin laut meinen offiziellen Papieren „Anne“.

Zu Hause, in der Schule, eigentlich überall wurde ich trotzdem nur Annie
genannt. Bis...ja bis ich mit anderen Jugendlichen einen Kurztrip nach England
machen durfte. Ich füllte für die Einreise eine „Visitor’s Card“ aus auf der, logisch, Annie stand, kannte ich es praktisch ja nicht anders, und erwartete eine zügige Kontrolle wie bei meinen Kameraden auch. Weit gefehlt!
Die Papiere seien falsch, würden nicht mit meinem Ausweis übereinstimmen usw
Über meine Gefühle in dem Moment möchte ich mich eigentlich gar nicht weiter auslassen, aber in dem Moment habe ich beschlossen in Zukunft nur noch meinen Pass-Vornamen zu gebrauchen.

Nach dem Abi war ich 2 Jahre Studentin in Frankreich und lernte viele Kameraden
unterschiedlicher Nationalitäten kennen und mein Name wechselte hin und her zwischen Anne, (wieder)Annie, Ania, Hannah. Ja sogar mal Annabelle und zwar
aus folgendem Grund: wir waren zum Schlittschuhlaufen gegangen und ich war hingefallen, natürlich mitten auf der Piste, sass auf meinem Allerwertesten und kam einfach nicht mehr hoch. Ich zeterte und maulte und meine Kameraden amüsierten sich herrlich; ein sehr lieber Mensch stimmte dann das damals bekannte Lied an:
„Annabelle tu es la plus belle lorsque tu te tais“ d.h. Annabelle du bist die Schönste wenn du die Klappe hälst....Den Rest soll sich der Leser dieser Zeilen denken.....

Nach vielen Jahren, verbrachte ich meinen Urlaub in Zypern bei Freunden und wurde,
wie in diesem Land üblich, nur Anna genannt.
Und jetzt, ja jetzt habe ich seit einiger Zeit „alte“, oder besser „ältere“ Schulfreunde resp. Arbeitskollegen wiedergetroffen und der Kreis wird langsam geschlossen, denn immer mehr taucht, wie von meinen Eltern gewollt, der Name „Annie“ wieder auf.
geschrieben von Annabelle (Luxembourg)

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