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Mittwoch, 7. März 2007

Eine Frau sieht rot!

Eine Frau sieht rot!

Also, jetzt kann ich darüber lachen, vor 3 Wochen aber hätte ich den unverschämten Kerl gern platt gemacht und das kam so:
Ich reise gern und oft und freue mich immer auf nette Reisebekanntschaft. Die Bahnreise von Luxemburg nach Köln (etwas über 2 ½ Fahrstunden) begann mit der nervenden Suche nach einem Sitzplatz. Die Abteile waren übervoll, und ich hatte keine Reservierung. Ein netter Zugbegleiter konnte dann doch einen Sitzplatz ausfindig machen und was für einen! Wie sich herausstellte war dieser Sitzplatz an einem so genannten Hotspot mit computergerechten Anschlüssen und mit einem kleinen Tisch für den Laptop. Einem als Computerabstinenzler so was anzutun, wo ich doch schon mit Uralt-Technik im Klinsch liege!

Zurück zur Bahn: Der mir gegenübersitzende Herr, Anfang 40, gut gekleidet, randlose, modische Brille, dezent und teuer riechend, ein Herr wie aus dem Ei gepellt also und dann so was! Nicht ein einziges Mal blickte er von seinem Laptop auf, nicht ein einziges Mal gab er sich den Anschein von Höflichkeit. Ich bekam auch keine Antwort auf mein freundliches „Hallo…“ und bei diesem Muffel musste ich es aushalten.

Das Dauergeklicke der Tastatur war gar nicht so unangenehm, jedenfalls nicht in der ersten halben Stunde, doch je länger es anhielt, desto störender wurde es. Dieses elektronische Dingsda barg für mich reichlich Konfliktpotential. Gern hätte ich dem Herrn gesagt, was ich von solcherart Konversation halte. Höflich hielt ich mich zurück.
Zwei Stunden später hatte er immer noch nicht aufgeschaut. Seine Technikkompetenz war unbestritten. Wenn ich daran denke, wie ich mich durch die simpelsten Bedienungsanleitungen von ganz normalen Haushaltsgeräten kämpfen muss. Man könnte glatt neidisch werden!
Klick, klick, klick…mittlerweile schien mir das Geklicke lauter geworden zu sein, mein Gehör wehrte sich gegen dieses impertinente Geräusch. Ärger stieg in mir hoch, ich stellte mir vor, wie ich diesem geschniegelten Herrn wahlweise den Saft ab - und den Hals umdrehe, stelle mir vor, wie es wäre mit einem Vorschlaghammer dieses hochmodische, silbergraue Designerköfferchen samt Inhalt genüsslich noch platter zu machen. Ich gebe zu, ich war so frustriert, ich befürchtete, dass mein logos samt paidea zum Teufel gehen würden, bliebe ich auch nur eine Sekunde länger hier sitzen. 25o Km klick, klick, klick…Hilfe!
Mit letzter Kraft stehe ich auf und versuche einen anderen Sitzplatz zu finden. Ich habe Glück. Einer sympathischen Dame gegenüber nehme ich Platz und hoffe auf ein konstruktives Gespräch Ich habe heftigen klick – klick - Kopfschmerz und erzähle der gut und teuer gekleideten Dame von diesem “Neandertaler am PC“. Ich belege ihn mit unschönen Namen, erlaube mir gar die Bemerkung, welche Sorte von Frau es mit dieser Sorte von Mann aushält. Da seufzt die nette Dame tief und meint: Sie haben meinen Mann jetzt nur kurze Zeit ertragen müssen, ich dagegen tue das seit Jahr und Tag. Dabei habe ich noch Glück, denn andere Männer haben kostspielige Geliebte, meiner dagegen nur einen kostspieligen Computer!
geschrieben von HOLI (Luxembourg)

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