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Mittwoch, 7. März 2007

Meine Geschichte - my story


Meine Geschichte
Ich bin geboren an einem kalten Wintertag mitten im 2. Weltkrieg in einem kleinen Dort in Luxemburg. Es war eine Hausgeburt, eine schwierige dazu, denn ich weigerte mich lange in diese verrückte Welt zu kommen und es hätte beinahe meiner Mutter das Leben gekostet.
Genau zu dem Zeitpunkt, als meine Mutter in den Wehen lag, bekam ihr Bruder den Stellungsbefehl für die Wehrmacht. So wurde dann mein frischgebackener Onkel als 22jähriger Luxemburger zwangsrekrutiert und von der deutschen Wehrmacht an die russische Front abkommandiert. Wenn er den Befehl verweigert hätte und untergetaucht wäre, hätte die ganze Familie darunter zu leiden gehabt und wäre umgesiedelt worden.
Mein Onkel kehrte heim, zwar ohne sine linke Hand, aber mit sehr viel Lebensmut. Er hat mit viel Optimismus sein späteres Leben gemeistert, aber nie über diese schlimmen Jahre geredet. Er blieb immer mein Lieblingsonkel Emil. Er starb leider schon mit 48 Jahren.

Aufgewachsen bin ich in diesem kleinen, abgeschiedenen Dorf ohne irgendwelche Bus oder Bahnverbindungen und sehr, sehr wenigen Autos. Es gab nur Natur pur: Wiesen und Felder, Hecken und Bäume, Kühe, Pferde, Schweine, Gänse, Kaninchen, Hühner, Hunde, jede Menge Katzen und im Sommer viele Schwalben. Stellen sie sich dieses verschlafene Dorf vor, so um die 150 Einwohner, Handwerker, Arbeiter einige Beamte und Bauern mit sehr imposanten Höfen und einer Menge Gehilfen: Knechte, Mägde, Tagelöhner und einer großen Vieherde. Viele Maschinen und Hilfsmittel gab es ja noch nicht, darum war Muskelkraft angesagt bei den Feldarbeiten. Auch die Kinder mussten mit anpacken, das war damals selbstverständlich: Kühe treiben oder heimbringen, Holz und Briketts herein bringen, Kaninchen füttern, bei der Feldarbeit helfen. Bei der Heuernte helfen machte richtig Spaß. Nur es war anstrengend, man schwitzte und man bekam eine trockene Kehle. Dagegen gab es Essigwasser zu trinken, das löschte den Durst ganz gut. Das Allerschönste für uns Kinder war, auf dem Heuwagen hoch oben zu thronen und unsere kleine Welt von Oben zu sehen .Und dieser unvergleichliche Duft von frischem Heu, den mochte ich so gern, der hat mich meine ganze Kindheit hindurch begleitet.
geschrieben von Annemarie (Luxembourg)

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